Infografik – Wissensaufbereitung im Zeitalter des Überfliegens
Die Bedeutung der Infografik im Zeitalter des Überfliegens
Die Infografik zur Infografik: On-point-Visualisierung zum Thema Informationsgrafiken. (Quelle: graphicdesigndegreehub.com)
In unserer von Schnelllebigkeit und von kurzer Aufmerksamkeitsspanne geprägten Zeit erleben Infografiken einen regelrechten Boom. Die smarten Daten-Visualisierungen erobern die soziale Netze und werden geshared und geliked was das Zeug hält. Kein Wunder, denn die für den Konsumenten kompakt und visuell ansprechend verpackten Informationen, lassen sich leicht verdauen und prägen sich einfacher ein.
Dabei ist die Infografik nichts neu Erfundenes. Schon immer stellten Menschen Erlebnisse, Geschichten und Daten bildlich dar. Ein besonders schönes Beispiel für die lange Tradition der grafischen Aufbereitung von Wissen ist der Vitruvianische Mensch. Diese Zeichnung von Leonardo da Vinci, die den Menschen in idealisierten Proportionen abbildet, stellt eine Infografik aus dem Jahr 1490 dar.
Dieser Beitrag widmet sich der Informationsgrafik als wirksames (Content-) Marketinginstrument, ihren Vor- und Nachteilen sowie ihren Anwendungsbereichen. Erfahren Sie außerdem, welche Tools es gibt, um Infografiken zu erstellen und welche Informationsgrafiken zu den Favoriten unserer Redaktion gehören.
Da Vincis vitruvianischer Mensch – eine der ältesten Infografiken (Quelle: WikiCommons)
Infografiken erstellen – von der Kunst Inhalte visuell in Szene zu setzen
Storytelling Webdesign on the rise: Diese Informationsgrafik zeigt die Entwicklung vom Geschichten-Erzählen (Quelle: iversity.org)
Was sind Infografiken
Der Infografik-Begriff ist im Wandel. Während man einfache Visualisierungen von Daten
bereits im alten Ägypten in Form von Hieroglyphen antrifft, beschreiben Infografiken heutzutage vergleichsweise weiterentwickelte Formen graphischer Darstellung, die wesentlich mehr Aspekte umfassen:
Typische Elemente von Informationsgrafiken:
- strukturierte Führung durch ein Thema
- kompakte, übersichtliche und präzise Darstellung komplexer Zusammenhänge
- aufgelockerte “Textsorte”: wenig Text belebte durch zahlreiche Grafiken
- anschauliche Aufbereitung von Inhalten
- besitzen über die sozialen Medien hohes virales Potenzial
Unser Favorit in der firmennest Webdesign Berlin Redaktion zur übersichtlichen und unterhaltsamen Darstellung der Webdesign Trends 2016 (Quelle: oastalcreative.com)
Anwendungsgebiete:
- zur Darstellung zeitlicher und räumlicher Zusammenhänge
- Verdeutlichung bei der Gegenüberstellung von Vorteilen und Nachteile und deren Gewichtung
- bei Stammbäume und andere Verzweigungen
- bei Vergleichen und Typisierungen
- zur Veranschaulichung von Funktionsweisen und bei Anleitungen
- bei Diagrammen und Statistiken
- Aufbereitung von Details via Lupenblick
WordPress vs. Joomla: Grafische Gegenüberstellung der beiden CMS Systeme (Quelle: redgiantdesign.co)
Was macht eine gute Infografik aus?
- Recherche: Das (richtige) Thema muss in der Tiefe recherchiert worden sein – nur dann ist es möglich, das zu vermittelnde Wissen in der Infografik gebündelt und präzise aufzubereiten.
- Thema visualisieren: Die Aufbereitung muss zum Thema passen. Ob Flussdiagramm, Zeitwahl, Bildstatistik, Gegenüberstellung oder Kartographie, jedem Bereich kann eine besonders passende Visualisierung zugeordnet werden.
- Die optische Darstellung muss stimmig sein und die Grundregeln für Grafikdesign beachten. Farbbalance, Psychologie der Farben, Goldener Schnitt, Gewicht und vieles mehr sorgen für ein harmonisches und professionell wirkendes Bild. Das Design überlässt man entweder einem Profi, oder man nutzt eines der zahlreichen verfügbaren Tools.
- Damit eine Infografik „einschlagen“ kann, muss sie natürlich an den richtigen Stellen verbreitet werden.
Grafik-Favorit des Redaktionsteams zum Thema User Experience bzw. User-Centred-Design (Quelle: paznow.com)
Vorteile von Infografiken
Infografiken haben für die Leserschaft insofern eine sehr hohe Attraktivität, weil sie helfen, Informationen schnell aufzunehmen und sich in kürzester Zeit einen Überblick über ein komplexes Thema zu verschaffen. Unser moderner Alltag ist geprägt von zahlreichen Ablenkungen. Mit der Flut an Informationen wird unsere Überforderung größer und unsere Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer. Oft Überfliegen wir Informationen nur noch.
Eine Infografik, wenn sie gut gemacht ist, vermag es komplexe Zusammenhänge anschaulich und einfach darzustellen und zugleich den Eindruck von gründlicher Recherche und kompetenter Wissensaufbereitung sowie -vermittlung zu hinterlassen. Die Leserschaft honoriert diese journalistisch und visuell aufgearbeitete Erklärstücke als Signal für fundierte Vermittlung von Informationen. Denn der Aufwand, der dahinter steht, Daten „auf den Punkt“ herunterzubrechen, ist oft immens.
Auch aus neurowissenschaftlicher Sicht bieten Infografiken Vorteile: Das Erinnerungsvermögen ist stärker an Bilder als an Texte geknüpft, wodurch Grafiken einen größeren Langzeiteffekt haben. Die Kombination aus Text und Bild sorgt insgesamt für das beste Verständnis.
Darüber hinaus funktionieren Infografiken als klassisches Content-Marketing, was auch die Verbreitung in sozialen Netzwerken einschließt: Schnell ist eine Grafik erfasst und weiter verbreitet. Mit anderen Textinhalten ist das in dieser Form nicht möglich.
Die Vorteile im Überblick:
- optimale Kommunikation on-point
- mehr Traffic durch weite Verbreitung
- verbessertes SEO-Ranking durch eingehenden Links und virale Verbreitung
- größere Reichweite und potenziell neue Kunden
- gesteigerte Markenbekanntheit und Vertrauen
Suchmaschinenfreundliches Webdesign = erfolgreiches Webdesign: Mit dieser SEO-Infografik wird’s einfacher. (Quelle: searchengineland.com)
Neben den Vorteilen von Infografiken wären auch ein paar Nachteile zu nennen:
- Zeitaufwand: Informationsgrafiken werden mit sehr viel Handarbeit erstellt sind entsprechend zeitaufwändiger und dadurch häufig einfach preisintensiver in der Erstellung als beispielsweise Texte.
- Themenrelevanz: Die übersichtlichen Grafiken eignen sich insbesondere für “heiße” und diskussionsreiche Themen. Hat man auf das falsche Thema gesetzt, verfehlt sie ihren Zweck.
- SEO-Relevanz: Da die Suchmaschine den Text in der Grafik nicht auslesen kann, sind Infografiken schwieriger für Google zu optimieren. Zusätzlicher Text, der die Grafik beschreibt, ist dann für die Onpage-Optimierung vonnöten.
- Es lassen sich keine „echten“ Links einbauen. Die Urheber können nur hoffen, dass diejenigen, die die Infografik verwenden die Quelle nennen.
Redaktions-Pick zum Thema Webseitengestaltung (Quelle: lemongraphic.sg)
Infografik-Tools im Überblick
- easel.ly
- piktochart
- infogr.am
- Venngage
- Google Databoard
- Visual.ly
- Tableau Public
- What About Me?
- Vizualize.Me
- InFoto und Photo Stats
- Dipity und Timeline JS
- GeoCommons
Aus gegebenem Anlass: So überleben Sie die (Vor-)Weihnachtszeit. (Quelle: mint.com)